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Netzwerken bei Linked In - Bringt das etwas?

LinkedIn hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Plattformen für berufliches Netzwerken entwickelt. Millionen von Menschen weltweit nutzen LinkedIn, um Kontakte zu knüpfen, Karrierechancen zu entdecken und sich mit Fachleuten aus der eigenen Branche oder darüber hinaus zu verbinden. Doch trotz der immensen Popularität der Plattform gibt es immer wieder Stimmen, die hinterfragen, ob das Netzwerken auf LinkedIn tatsächlich für alle von Vorteil ist oder ob es nur einer selektiven Gruppe von Menschen nützt. Ist das Netzwerken bei LinkedIn wirklich eine Goldgrube für alle, die ihre Karriere vorantreiben wollen?

LinkedIn als Karriereplattform: Eine ideale Welt?

LinkedIn präsentiert sich als die ultimative Plattform, um berufliche Kontakte zu pflegen, neue berufliche Herausforderungen zu finden und sich mit anderen Fachleuten aus der Branche auszutauschen. Die Möglichkeit, sich mit Menschen weltweit zu vernetzen, ohne geografische Barrieren, eröffnet neue Chancen. LinkedIn verspricht, den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern und so eine bessere und effektivere Arbeitswelt zu schaffen.

Doch die Realität sieht oft anders aus. Für viele Nutzer bleibt LinkedIn ein Raum, in dem sich überwiegend bereits etablierte Fachleute und Führungskräfte tummeln, die ihre Netzwerke bereits aufgebaut haben. Diejenigen, die neu in ihrer Branche sind oder gerade erst in den Beruf eingetreten sind, haben es oft schwer, sichtbar zu werden und sich aus der Masse der Beiträge hervorzuheben. Während Influencer, Top-Manager oder erfolgreiche Unternehmer die Plattform häufig nutzen, um ihre Reichweite weiter auszubauen, bleiben viele kleinere Nutzer eher in der Anonymität der Plattform. Der Zugang zu wirklich wertvollen Kontakten scheint für viele weiterhin ein schwieriges Unterfangen zu sein.

Die Qualität der Kontakte: Von der Menge zur Bedeutung
Ein weiteres Problem beim Netzwerken auf LinkedIn ist die Qualität der Kontakte. LinkedIn ist eine Plattform, auf der jeder leicht eine Vielzahl von Verbindungen aufbauen kann. Doch die bloße Anzahl an Kontakten bedeutet noch lange nicht, dass diese Kontakte auch wertvoll sind. Häufig werden Verbindungen aus einem strategischen Impuls heraus geknüpft – etwa um die Zahl der Kontakte zu erhöhen oder einen scheinbar attraktiven Bezugspunkt zu einer bestimmten Branche zu schaffen. Aber ohne eine tatsächliche, tiefere Interaktion oder eine langfristige berufliche Beziehung bleiben diese Verbindungen oftmals oberflächlich und wertlos.

Die Qualität von Netzwerken wird nicht nur durch die Anzahl der Verbindungen bestimmt, sondern vor allem durch die Tiefe der Interaktion und den realen Nutzen, den diese Verbindungen dem Einzelnen bringen können. Es reicht nicht aus, einfach nur miteinander "verbunden" zu sein, um von einem Netzwerk zu profitieren. Ohne regelmäßige Kommunikation, Austausch von Ideen und gegenseitiger Unterstützung bleiben viele der Verbindungen nur Schall und Rauch.

Die Filterblase auf LinkedIn

Ein weiteres Phänomen, das das Netzwerken auf LinkedIn problematisch machen kann, ist die sogenannte Filterblase. LinkedIn ist ein Algorithmus-gesteuertes Netzwerk, das dazu tendiert, Inhalte auszuliefern, die den Interessen und dem bisherigen Verhalten des Nutzers entsprechen. Das bedeutet, dass viele Nutzer vorwiegend Inhalte sehen, die sie bestätigen oder die ihren bereits bestehenden beruflichen Interessen und Netzwerken entsprechen. Dies kann dazu führen, dass der Austausch von Ideen und Perspektiven eingeschränkt wird, da neue oder unkonventionelle Ansichten möglicherweise nicht in den persönlichen Feed gelangen.

Für Nutzer, die auf LinkedIn nach neuen beruflichen Perspektiven und Jobs suchen oder ihre Karriere vorantreiben möchten, bedeutet dies, dass sie nur selten über den Tellerrand hinausblicken und in der Regel nicht mit Kontakten in Berührung kommen, die ihnen wirklich neue Chancen eröffnen könnten. LinkedIn hat also eine Tendenz, die berufliche Wahrnehmung und die Netzwerkmöglichkeiten der Nutzer zu verengen, anstatt den Horizont zu erweitern. Dies kann insbesondere für jüngere oder weniger erfahrene Fachkräfte problematisch sein, die vielleicht keine breiten Netzwerke haben und somit in ihrer eigenen Blase gefangen bleiben.

Man muss aber auch klar sagen, dass es Berufsgruppen gibt, für die sich der Mehrwert durch LinkedIn in sehr überschaubaren Grenzen hält und keinesfalls ein so genanntes Premium-Abo rechtfertigt. Handwerker, Industriearbeitnehmer und Mitarbeiter in sozialen Berufen werden sehr wahrscheinlich keinen Nutzen durch LinkedIn haben.

Die Zeit- und Effizienzkosten des Netzwerks

Ein weiteres Problem des Netzwerks auf LinkedIn ist die Frage der Zeit und Effizienz. Viele Menschen investieren viel Zeit und Energie in den Aufbau eines Netzwerks, indem sie Verbindungen annehmen, Beiträge teilen, kommentieren und sich an Diskussionen beteiligen. Doch diese Aktivitäten bringen nicht immer den gewünschten Erfolg. Ein intensiver Austausch auf LinkedIn kann sehr zeitaufwendig sein, ohne dass ein unmittelbarer Nutzen oder eine klare berufliche Chance daraus resultiert. 


Der Aufwand, den ein solches Netzwerk erfordert, ist für viele Nutzer eine große Hürde. Gerade wenn der berufliche Erfolg durch die persönliche Präsenz und die Beziehungen im realen Leben bestimmt wird, können die Ergebnisse von LinkedIn-Netzwerken als wenig greifbar oder nicht ausreichend gewinnbringend erscheinen. Die Frage nach der Effizienz stellt sich besonders dann, wenn der eigentliche Nutzen, wie etwa die Aussicht auf einen neuen Job oder eine Kooperation, nicht in einem angemessenen Verhältnis zum investierten Aufwand steht.

Der Selektionsprozess: Was bringt es wirklich?

Wer profitiert also wirklich vom Netzwerken auf LinkedIn? In erster Linie sind es die Nutzer, die bereits über ein gewisses Maß an Bekanntheit oder Expertise verfügen. Sie sind es, die von den Algorithmen begünstigt werden, da ihre Beiträge und Aktivitäten von anderen Nutzern häufiger wahrgenommen und geteilt werden. Dies wiederum führt zu einer verstärkten Sichtbarkeit und einer weiteren Steigerung der Reichweite. Für etablierte Fachleute und Führungskräfte bietet LinkedIn eine Plattform, auf der sie ihre Expertise und ihr Wissen weiter verbreiten können, um so ihre Markenbildung und beruflichen Ziele zu fördern. 

Die meisten Arbeitgeber aus Koblenz, Andernach, Neuwied, Mayen und deren Nachbarorte sind auf der Plattform mit einem Unternehmensprofil vertreten. Oft bleibt es aber dabei, auf den Profilen werden keinerlei Ereignisse veröffentlicht.

Für viele "normale" Arbeitnehmer oder Berufseinsteiger, die noch auf der Suche nach einem Einstieg in die Branche sind, können sich die Erfolge auf LinkedIn weitaus spärlicher zeigen. Die Konkurrenz auf der Plattform ist riesig, und die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Beitrag in einem Meer von Inhalten und Nachrichten auffällt, ist gering. Wer keine nennenswerte Anzahl an Verbindungen oder keine exklusive Expertise vorweisen kann, hat es deutlich schwerer, von LinkedIn als Netzwerkplattform wirklich zu profitieren.

Der Mythos von "Einfach mal verbinden"

Viele LinkedIn-Nutzer glauben, dass das bloße Klicken auf "Verbindung annehmen" eine vielversprechende Strategie darstellt, um neue berufliche Möglichkeiten zu erschließen. In Wahrheit ist dies jedoch nur ein erster Schritt, der oft nicht mehr ist als ein oberflächliches bekannter werden. Der wahre Wert eines Netzwerks entsteht nicht durch die bloße Anzahl an Verbindungen, sondern durch die Pflege dieser Verbindungen und die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen. 


Wer beispielsweise nach einer Partnerschaft, einem Jobangebot oder einer beruflichen Möglichkeit sucht, muss in der Regel wesentlich mehr tun, als nur Kontaktanfragen zu verschicken. Es bedarf eines kontinuierlichen Dialogs, einer aktiven Teilnahme an Diskussionen und einem klaren Ziel, warum man sich mit den jeweiligen Personen vernetzt. Wer diesen Aufwand scheut, wird auch auf LinkedIn nur wenig Erfolg haben.

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